Dienstag, 11. Februar 2014

Der Fall Edathy

Lokalredakteur fotografiert Wohnungsdurchsuchung

"Die öffentliche Behauptung, ich befände mich im Besitz kinderpornografischer Schriften bzw. hätte mir diese verschafft, ist unwahr. - Die Tatsache, dass bei einer nur auf Mutmaßungen beruhenden gestrigen Hausdurchsuchung in meiner Privatwohnung die Lokalpresse zugegen war, nehme ich zum Anlass, Strafanzeige zu erstatten. - Ich gehe davon aus, dass die Unschuldsvermutung auch für mich gilt. - Ein strafbares Verhalten liegt nicht vor."

Schreibt der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy auf seinen Facebook-Seiten.

"Rehburg/Nienburg. Gegen den ehemaligen heimischen SPD-Bundespolitiker Sebastian Edathy (Rehburg) laufen staatsanwaltliche Ermittlungen wegen Besitzes kinderpornografischen Materials. Das geht aus Kreisen der Landes-SPD hervor, die Montagabend in Loccum tagte. Es gelte zwar die Unschuldsvermutung, hieß es. Aber falls sich das Ganze bewahrheite, ´dann mit Schwung drauf´."

Heißt es in der Lokalzeitung "Die Harke". Der Lokalredakteur Stefan Reckleben ist dabei gewesen, als die Wohnung des Sozialdemokraten durchsucht wurde. Er machte ein Foto durch ein Fenster, er lichtete die geöffnete Wohnungstür ab. Wer hat ihn informiert? In seinem Artikel behauptet dieser Lokalredakteur, es müsse umfangreiche Vorermittlungen gegeben haben, bevor es zu dieser Durchsuchung kam.

Meine Erfahrungen mit der Staatsanwaltschaft von Hannover haben mich etwas anderes gelehrt. In meinem Fall gab es keine Vorermittlungen, die Kripo brach gleich meine Wohnungstür auf und riss mich aus dem Schlaf. Aus dem Schlaf gerissen wurde Sebastian Edathy nicht. Er war nicht anwesend. Zwei Kripobeame vor seinem Bett sind ihm also erspart geblieben.

Die Staatsanwaltschaft Hannover mauert erst einmal. Bei dem Wirbel, den dieser Fall nun macht, ein Skandal. Man lässt den Vorwurf durch die Medien wabern. Alle wünschen sich zwar eine schnelle Aufklärung - aber wir haben es hier mit der Staatsanwaltschaft von Hannover zu tun...In meinem Fall wurde die Lokalpresse laufend (falsch) informiert, meine Anwältin und ich erst nach über einem halben Jahr.

Pressestatement der niedersächsischen Justizministerin

2 Kommentare:

  1. wenn die mit dem machen, was sie mit dir gemacht haben...die haben doch eiskalt zugeschaut, wenn du immer wieder jobs verloren hast.

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  2. edathy sagt, dass rechtsstaatliche grundsätze missachtet worden seien. kennen wir das nicht schon von anderen (aus-)fällen der staatsanwaltschaft hannover?

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