Justizministerin verschweigt alle Skandale
Soeben hat mich eine Pressemitteilung des niedersächsischen Justizministeriums erreicht. Meine Kommentare dazu in kursiver Schrift.
„Ein bedeutsames Ereignis für die Hannoveraner Justiz führt uns heute 
zusammen", so die Niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz zu 
Beginn der heutigen Feierstunde im Gebäude des Landgerichts Hannover anlässlich 
der offiziellen Amtseinführung der neuen Behördenleitung bei der 
Staatsanwaltschaft Hannover. 
Eine Hannoveraner Justiz gibt es nicht, weil es das Adjektiv Hannoveraner nicht gibt. Heißen müsste es "für die Justiz von Hannover", "für die hannoversche Justiz" oder "für die hannöversche Justiz". 
Eingangs verabschiedete die Ministerin Manfred Wendt: „Mit Herrn Wendt geht 
ein herausragender Staatsanwalt und eine exzellente Führungskraft.", so die 
Ministerin. „Nachdem Ihr Bildungsweg als Ausnahmeerscheinung auffiel, 
entschieden Sie sich glücklicherweise für eine Bewerbung in der 
Niedersächsischen Justiz. Ihre weit überdurchschnittliche Qualifikation zeigte 
schon damals Ihre besondere Eignung und Sie gehörten zu den besten 
Nachwuchskräften des gesamten Bezirks." Niewisch-Lennartz weiter: „Sie haben 
fast 15 Jahre die Staatsanwaltschaft Hannover geprägt. Ihrem Nachfolger haben 
Sie ein gut bestelltes Haus übergeben. Verbunden mit dem ausdrücklichen Dank der 
Niedersächsischen Landesregierung für Ihre berufliche Lebensleistung wünsche ich 
Ihnen persönlich für Ihren Ruhestand Wohlergehen, Zufriedenheit und vor allem 
Gesundheit für Ihren weiteren Lebensweg."
Da gilt das gebrochene Wort. Die Ministerin verschweigt Skandale und verschleppte Verfahren. Wie schlampig die Staatsanwaltschaft von Hannover während der Amtszeit von Manfred Wendt gearbeitet hat, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bleibe dabei: Manfred Wendt hat mich belogen. Ich habe die Justizministerin um eine Stellungnahme gebeten. Anke Niewisch-Lennartz antwortete nicht. 
Anschließend führte die Ministerin den Nachfolger Dr. Jörg Fröhlich als neuen 
Chef der Staatsanwaltschaft Hannover in sein Amt ein. 
Niewisch-Lennartz: „Dr. Fröhlich bewies schon als Haftrichter überzeugend 
seinen unermüdlichen Einsatzwillen. Seine ausgesprochene Fähigkeit zur 
Zusammenarbeit ist seitens der Staatsanwaltschaft, der Polizei sowie von 
Anwälten sehr gelobt worden. Als Koordinator in Sicherheitsfragen anlässlich der 
Fußball-WM 2006 organisierten Sie eine norddeutsche Justizsicherheitskonferenz, 
später die Staatsanwaltstage aller Niedersächsischer Staatsanwältinnen und 
Staatsanwälte. Bei der Staatsanwaltschaft Hannover stehen Sie nun vor weiteren 
großen Herausforderungen. Sicher werden Sie als Marathonläufer ausreichend 
Ausdauervermögen mitbringen, um auch diesen neuen Weg sicher und vorbildlich zu 
beschreiten. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre neue Aufgabe bei der Leitung 
der Staatsanwaltschaft Hannover."
Schlechter kann es nicht mehr werden. Der Vorgänger von Dr. Jörg Fröhlich hat nicht einmal Fußstapfen hinterlassen. 
Viten:
Dr. Jörg Fröhlich, Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft 
Hannover, 53 Jahre, geb. 1960 in Hannover, verheiratet, 3 Kinder
Studium der Rechtswissenschaften in Münster
1991 - 1994 Richter auf Probe
1994 - 1999 Richter am Amtsgericht bei dem Amtsgericht Hannover
1999 - 2000 Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Lüneburg
2000 - 2011 Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Celle
2011 - 2012 Leitender Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft 
Celle
seit 2012 Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Verden
Manfred Wendt, Leitender Oberstaatsanwalt a.D. bei der Staatsanwaltschaft 
Hannover, 60 Jahre, geb. 1953 in Duderstadt, verheiratet
Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen
1983 - 1987 Richter auf Probe
1987 - 1993 Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Göttingen
1993 - 1998 Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Celle
seit 1998 Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft 
Hannover
